KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2017

35 Eine Studie der Berner Fachhochschule in Zusammenarbeit mit den Abteilungen für pädiatrische Gastroenterologie der Spitäler Lausanne, Luzern und St.Gallen und finanziert durch Milupa SA zeigt, dass die Ernährung von Kleinkindern hierzulande grundsätzlich ausgewogen und gesund ist, aber nicht ganz alle Empfehlungen erfüllt. In der Schweiz war bislang wenig bekannt über die Ausgewogenheit der Ernährung von Kleinkindern im Alter von 1–3 Jahren. Deshalb stützte man sich auf Daten aus anderen europäischen Ländern, vor allem benachbarten Ländern wie Deutschland. Doch aufgrund der kulturellen Unterschiede, die sich auch stark in der Ernährung bemerkbar machen, sind solche Vergleiche mit Vorsicht zu geniessen. Aus diesem Grund war das Ziel der nun im European Journal of Nutrition veröffentlichten Studie, die Ernährung von Schweizer Kleinkindern zu untersuchen und ihre Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen mit den schweizerischen und europäischen Empfehlungen zu vergleichen. Dazu wurden Eltern von 188 gesunden Kleinkindern im Alter von 1–3 Jahren gebeten, über vier Tage ein Ernährungstagebuch zu führen. Die gesammelten Daten wurden im Anschluss in eine Nährwert-Software eingegeben und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Energiezufuhr der meisten Kindern unter der empfohlenen Tagesmenge (RDI, recommended daily intake) liegt, aber mit Studien aus anderen europäischen Ländern übereinstimmt (was auf eine kürzliche Anpassung der Empfehlungen zurückzuführen ist). Die Proteinzufuhr liegt drei- bis viermal höher als der RDI und erreichte mit 15% der Gesamtenergie den von einigen Forschern vorgeschlagenen Höchstwert. Die Fettzufuhr ist in Übereinstimmung mit dem RDI, aber das Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sollte verbessert werden. Die Kohlenhydratzufuhr schliesslich entspricht den Empfehlungen. Bei den Mikronährstoffen zeigen, wie auch in anderen europäischen Ländern, Eisen und Vitamin D kritische Werte. Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass Schweizer Kleinkinder im Durchschnitt grundsätzlich adäquat, also ausgewogen und gesund, ernährt werden, jedoch bei einigen Nährstoffen ein gewisser Handlungsbedarf besteht. So sollte vermehrt auf die Qualität der Fette geachtet und die neuen Richtlinien zur Vitamin-D-Supplementierung besser befolgt werden. Bei den Proteinen und beim Eisen sind weitere Studien nötig, um das Vertrauen in die Richtlinien zu erhöhen oder allenfalls diese anzupassen. ■ Ernährung von Schweizer Kleinkindern DR. PHIL. THOMAS BRUNNER, PROFESSOR FÜR KONSUMENTENVERHALTEN, BERNER FACHHOCHSCHULE, ZOLLIKOFEN DR. MED. PASCAL MÜLLER, ST. GALLEN, DR. MED. ANDREAS NYDEGGER, LAUSANNE, DR. MED. JOHANNES SPALINGER, LUZERN Korrespondenzadresse: thomas.brunner@bfh.ch Die vollständige Studie wurde kürzlich online veröffentlicht und wird demnächst in der Printversion herausgegeben: Brunner, T., Casetti, L., Haueter, P., Müller, P., Nydegger, A., & Spalinger, J. (2017). Nutrient intake of Swiss toddlers. European Journal of Nutrition. DOI 10.1007/s00394-017-1521-0. Falls Sie eine Kopie des Papers wünschen, dürfen Sie sich gerne per E-Mail an Herrn Thomas Brunner wenden: thomas.brunner@bfh.ch Wirkt antiseptisch und schmerzlindernd. Gekürzte Fachinformation von neo-angin® junior: Wirkstoffe: Cetylpyridinium chloridum, Lidocaini hydrochloridum. Hilfsstoffe: Isomaltum, Color: E110, Aromatica, Excipiens pro compresso. Produkt: Liste D; 1 Halspastille neo-angin® junior enthält: Cetylpyridinii choridum 1,0 mg, Lidocaini hydrochloridum 1,0 mg. Gesüsst mit Isomalt. Indikationen: Als Adjuvans bei der Behandlung von Entzündungen und Infektionen im Bereich der Mund- und Rachenhöhle sowie des Kehlkopfes: zur symptomatischen Behandlung bei Schluckbeschwerden und Heiserkeit sowie nach zahnärztlichen und chirurgischen Eingriffen. Dosierung/Anwendung: Kinder ab 6 Jahren alle 1 bis 2 Stunden eine Halspastille langsam im Munde zergehen lassen. Kontraindikationen: Bekannte Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe. Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prostaglandinhemmer) überempfindlich reagieren, sollen neo-angin® junior und neo-angin® nicht anwenden. Warnhinweise: Bei Kindern unter 6 Jahren wird neo-angin® nicht empfohlen. Bei blutenden Wunden in der Schleimhaut soll das Präparat nicht eingenommen werden. Interaktionen: Es liegen keine Daten vor. Unerwünschte Wirkungen: Im Falle von frischen Verletzungen im Munde besteht die Gefahr von Blutungen. Doetsch Grether AG, Basel. Ausführliche Informationen auf swissmedicinfo.ch. neo-angin.ch Hilft Kindern bei HALSSCHMERZEN. ab 6 J. ab 12 J. ab 12 J. (Kinder 6–12 J. auf ärztliche Verschreibung) Kassen- zulässig ANZEIGE In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

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