KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2017

K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 6 INTERN 03 / 2017 Berufspolitik Traditionellerweise setzt sich Kinderärzte Schweiz für be- rufspolitische Anliegen ein. Wir müssen uns bewusst sein, dass seit der Gründung von Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe) und dessen tatkräftigem Einsatz für die Anliegen der Haus- und Kinderärzte die Berufspolitik aktuell zu einem grossen Teil bei mfe untergebracht ist. mfe hat diesbezüglich ein enormes Wissen, ist viel bes- ser vernetzt als KIS und hat als sehr grosser Berufsver- band mit 5000 Mitgliedern eine ganz andere Schlagkraft.  Die Anliegen der Pädiatrie fliessen bei mfe direkt ein, da sich mit Heidi Zinggeler Fuhrer und Rolf Temperli zwei erfahrene Vorstandsmitglieder an vorderster Front dafür stark machen und zudem für das wichtige Ressort der Tarife verantwortlich sind. Dies erfordert speziell in der derzeitigen Situation möglicher Umbrüche ein ho- hes Mass an Zeit-und Kraftaufwand. Wir alle profitieren vom Engagement und Erfolg von mfe über den Haus- ärztezuschlag auch als Kinderärzte tagtäglich davon.  Die momentane Situation ist für KIS ein absoluter Glücksfall und unser Einfluss bei den politischen Orga- nen ist hervorragend. Sie ist zwar für unseren Verband kostengünstig, steht und fällt aber mit dem Engage- ment einzelner, was nicht selbstverständlich ist. Es be- steht das Risiko, dass dieses Engagement einzelner re- spektive dieses «Trittbrettfahren» nicht nachhaltig sein wird; darum ist diese Strategie langfristig auch gefähr- lich. Es braucht in unserem Vorstand dringend enga- gierten berufspolitischen jungen Nachwuchs!  Im Weiteren ist mfe für sein Engagement auf seine Mitglieder, insbesondere deren Mitgliederbeiträge an- gewiesen. Dem letzten KIS-Rechnungsversand wurde deshalb eine Empfehlung zum Beitritt bei mfe beige- legt. Tatsächlich sind so einige unserer Mitglieder un- serem Aufruf gefolgt, was nicht nur uns, sondern auch mfe gefreut hat. Aber noch immer sind viele unserer Mitglieder «Trittbrettfahrer», profitieren von mfe mas- siv und konnten sich trotzdem noch nicht zur Doppel- mitgliedschaft entscheiden. Engagement ist dort sehr wichtig, wenn nicht persönlich, dann als zahlendes Mitglied. Das Motto «von Mitgliedern für Mitglieder» müsste auch hier greifen.  Um der Problematik mit Nachhaltigkeit zu begegnen, suchen wir bereits heute nach entsprechenden Lösun- gen. Es erfolgte die Vernetzung der Geschäftsstellen KIS, SGP und mfe. Leider konnte aus den KIS-Reihen nicht zeitgerecht eine Nachfolge für Katharina Wyss für den für die Pädiatrie reservierten und uns von der SGP zur Verfügung gestellten Delegiertensitz mfe gefunden wer- den. Unser Vorstandsmitglied Kerstin Walter ist jedoch glücklicherweise neu als Delegierte des Kantons Bern bei mfe. Ebenso erfreulich ist es, dass auch andere Kantone dort durch (KIS-)Pädiater vertreten sind.  In naher Zukunft werden wir einen Zusammenar- beitsvertrag – analog wie ihn die SGP mit mfe hat – prüfen müssen. Last but not least: Vielleicht wird es bei mfe ein Vizepräsidium durch einen Pädiater geben?  Die Bedeutung von KIS in der medizinischen Land- schaft hängt davon ab, wie stark sich der Verband, sein Vorstand oder einzelne Mitglieder engagieren; einzel- ne Vorstandsmitglieder hatten immer schon Kontakte zu Politikern und Ämtern. Aktuell ist der Einfluss von KIS bei der Schweizerischen Ärztegesellschaft (FMH), dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Eidgenös- sischen Departement des Innern (EDI) grösser, als er es der Bedeutung des Verbandes zustehen würde, dank den Verbindungen via mfe und dem Einsatz Ein- zelner.  Unsere Mitglieder sollen festlegen, welchen Wert die Standespolitik in unserem Verband haben soll. Bis an- hin wurde von den Mitgliedern immer wieder standes- politisches Engagement gefordert. Das braucht finanzi- elle und personelle Ressourcen.  Soll KIS diesen Weg weiterverfolgen oder aber nur noch ein Verband zur Organisation von Jahrestagungen und Kursen sein, auch wenn er damit einen guten Teil seiner Daseinsberechtigung verlieren würde? Die (pra- xis-)pädiatrische Sichtweise kann nur gehört werden, Jahresbericht: … über die Grenzen… DR. MED. HEIDI ZINGGELER FUHRER, CHUR, PRÄSIDENTIN KINDERÄRZTE SCHWEIZ DR. MED. JAN CAHLIK, AFFOLTERN AM ALBIS, VIZE-PRÄSIDENT KINDER- ÄRZTE SCHWEIZ Korrespondenzadressen: h.zinggeler@mez-chur.ch b.j.cahlik@datazug.ch Neben den üblichen Ressortaufgaben lagen im vergangenen Jahr die Schwerpunkte unserer Vorstandsarbeit bei Nachwuchsförderung, besserer Vernetzung und beim «über die Grenzen schauen». Im August starteten wir an der Retraite mit der Nachwuchsförderung und sie begleitete uns das ganze Jahr über. Vernetzung und «über die Grenzen schauen» waren das Thema der Januartagung. Alle drei Themen werden uns auch an der Jahrestagung 2017 mit dem Motto «Pädiatrie grenzenlos» begleiten. KIS versucht, nicht nur Grenzen zu erken- nen, sondern diese auch zu überschreiten. Es wurde an vielen «Grenzen» gearbeitet. Das berufspolitische Engagement wurde nicht nur fortgesetzt, sondern ausgebaut. Viele Kontakte und An­ fragen sind durch Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe) erst zustande gekommen. Unsere Meinung ist gefragt und wird gehört. KIS steht in direktem Kontakt zu BAG, EDI, Politikern, Behörden, Versicherern und Medien. Oft ohne Kostenfolge für unseren Verband. Umso mehr ist es angebracht, dass auch die Pädiater den Polit- Verband der Haus- und Kinderärzte (mfe) mit ihrer Mitgliedschaft unterstützen.

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