KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2017
K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 37 03 / 2017 REDAKT IONELLE SE I TEN Die Organisation unseres Ärztezentrums ermöglicht es dem Arzt, möglichst viel seiner Arbeitszeit mit dem Patienten zu verbringen. Alle Praxen sind in der Regel als Doppelpraxis organisiert, jeder Patient hat im Ideal- fall seinen Hausarzt und seine MPA, sodass der institu- tionellen Anonymität vorgebeugt wird. Formal sind wir Angestellte in unserem eigenen Be- trieb. Jeder Arzt rechnet direkt und selbst ab, die Kosten für Medikamente, angeforderte technische Leitungen wie z. B. Labor oder Röntgen werden mittels vereinbar- tem Schlüssel und Kostensatz vom Ärztezentrum abge- rechnet. Dies gilt ebenso für die Mieten, die Personal- kosten wie auch die IT. Themen wie Personalfragen, Buchhaltung, hauswirt- schaftliche Aufgaben oder Bestellwesen werden zum Teil oder gar ganz zentral erledigt. Die Grösse der Pra- xisgemeinschaft bedeutet aber auch, dass mehr Schnitt- stellen abzusprechen sind und bewirtschaftet werden müssen oder gesamtbetriebliche Themen z. B. in Ar- beitsgruppen zu behandeln sind. Die Organisation in einer Aktiengesellschaft erfordert alleine schon, geset- zeskonforme Betriebsorgane einzurichten, diese zu be- setzen und neben dem Management der Praxis auch das Gesamtunternehmen mitzugestalten. Der Einstieg in eine Praxisgemeinschaft bedeutet, et- was weniger unternehmerischen Gestaltungsfreiraum als in der Einzelpraxis zu erhalten, mehr Schnittstel- len zu bearbeiten und auch höhere Praxiskosten zu ak- zeptieren. Der Gegenwert liegt aber in der Entlastung nichtmedizinischer Tätigkeiten, der Möglichkeit von fle- xibleren Arbeitszeitmodellen und nicht zuletzt auch in der Mitgestaltung in für Mediziner ungewohnten Un- ternehmensstrukturen. ■ und Länge integriert. In den Waschtischen ist auch das meiste Verbrauchsmaterial untergebracht. In unserem Sprechzimmer Nr.2 steht unser nicht mehr taufrisches Ultraschallgerät, ein Logiq A5 pro von GE, mit dem wir hauptsächlich Hüften, aber auch Urogenitale, Abdo- men und Weichteile schallen. Die gesamte Patientendokumentation inkl. Abrech- nung und Medikamentenverwaltung erfolgt komplett digitalisiert mit dem Programm Vitomed. Somit sind auch für die Notfallbehandlung alle Krankengeschich- ten leicht einsehbar. Praxislabor, digitales Röntgen, EKG, Spirometrie so- wie die Audiometrie in einer Camera silentia stehen uns zentral im Ärztezentrum zur Verfügung. Die Sprechstundenzeiten sind in der Regel von 07.30 bis 18 Uhr wochentags und jeden zweiten Samstagvor- mittag. Unterstützung erhalten wir durch zwei MPAs mit 100%-Pensum, zwei MPAs mit ca. 10–20%-Pen- sum, einer Lernenden und einer Praktikantin. Durch Mitarbeit einer Weiterbildungsassistentin können wir ausserhalb der Ferienzeiten fast täglich eine ärztliche Doppelbesetzung ermöglichen. Da in Frauenfeld alle Kinderärzte in der Frauenklinik des Kantonsspitals am Neo-Dienst teilnehmen, sind wir vom weiteren Notfalldienst befreit. Neben der allgemeinpädiatrischen Grundversorgung sind die Allergologie, die Migrations-Medizin und die kleine Chirurgie als Schwerpunkte unseres Praxisalltags zu nennen. Fachärztliche Unterstützung erhalten wir im Haus durch verschiedenste Fachrichtungen. Entsprechend den typischen pädiatrischen Diagnosen arbeiten wir vor allem mit der Urologie, der Dermatologie und der Ortho- pädie zusammen. Die Organisation unseres Ärztezentrums ermöglicht es dem Arzt, möglichst viel seiner Arbeitszeit mit dem Patienten zu verbringen.
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