KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2017
FORTB I LDUNG 03 / 2017 K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 26 www.safetravel.ch W ww.safetravel.ch ist eine weitverbrei- tete und beliebte Seite für die Reise- vorbereitung unserer Patienten. Sie wird von vier grossen Universitätskliniken der deut- schen Schweiz und der Romandie, dem Schweizer Tropeninstitut und Tropimed, ei- ner weltweit vernetzten Datenbank, ge- speist. Sponsoren sind nebst Ärzteverbänden auch GSK, Laboratoire Osler und Spirig. Die Seite ist kostenlos und kann von jedermann besucht werden. Sie ist konzipiert als hilfrei- ches Instrument zur Reisevorbereitung und allfällige Information bei gesundheitlichen Problemen für jedermann, daher auch für Laien verständlich formuliert und unterwegs nützlich. Der Bereich für Fachleute ist unter www.tropimed.com zu finden. Hier wird ein Abo für Fr. 262.– jährlich angeboten. Über dieses Angebot kann ich nichts sagen, da es für mich zu weitreichend ist. Für meine Impf- beratung reicht mir der Bereich von safetra- vel zusammen mit dem BAG Bulletin. Rasch und übersichtlich erhält man die stets aktualisierten Informationen zu Impf- empfehlungen für spezifische Reisedestina- tionen. Zusätzlich bietet die Seite ein breites Angebot von Reise- und Gesundheitsemp- fehlungen, Hygienetipps, Infos für Auswan- derer und vieles mehr. Unter «Aktualitäten» erhält man einen raschen Überblick über aktuelle Ausbrüche von Epidemien oder erste Fälle von selte- nen Erkrankungen mit ihrer geografischen Verteilung. Dies ein guter Inspirationsort für Differenzialdiagnosen bei Reisenden oder einfach zur Beurteilung vom Risikogehalt einer geplanten Reise. Die Flash News ver- weisen im bewegten Feld mit einem Blick auf die aktuellsten und bedeutsamsten In- formationen aus diesem Bereich. Der «Medizinische Ratgeber» dürfte für unsere Patienten als umfassende Reisevor- bereitung von Interesse sein. Hier werden unter anderem sehr spezifische Themen an- gesprochen wie z. B. «Kinder auf Reisen». Diese Rubrik enthält wesentlich mehr Infor- mation als wir in einer Konsultation abge- ben können und scheint mir die oft gestell- ten Fragen von Eltern gut zu beantworten. Als Schwachstelle wäre zu erwähnen, dass die von Genf aus betreute Website lediglich in Französisch und Deutsch lesbar ist. Dies scheint mir in der heutigen Bevölkerungs situation der Schweiz unzureichend. Eine Alternative ist www.osir.ch , eine priva- te, in der deutschen Schweiz weit verbreite- te Seite des Reisemediziners und Hausarztes Dr. med. Gallus Heeb St. Gallen. Hier ist der Text lediglich in Deutsch. Diese Seite kann auch gut für Quervergleiche dienen. www.safetravel.ch ist ein wichtiges Instru- ment in meinem Praxisalltag, welches ich oft und gerne meinen Patienten empfehle und selber konsultiere. ■ www.meineimpfungen.ch D ie Website www.meineimpfungen.ch mit dem damit angebotenen elektroni- schen Impfausweis ist ein fester Bestandteil meines Praxisalltages geworden. Den Eltern meiner Patienten biete ich an, die Impfungen weiterhin «klassisch» in der Papierform des Impfausweises zu registrie- ren oder dieMöglichkeit, dass die Impfungen von uns im elektronischen Impfausweis ein- getragen werden. Bei meineimpfungen.ch kann man kostenlos eine entsprechende In- formationsbroschüre bestellen. Wenn sich die Eltern für den elektronischen Impfaus- weis entscheiden, erstellen wir ihnen ein entsprechendes Benutzerkonto und sen- den ihnen automatisch den Zugangscode per SMS zu. Von da an liegt die Hoheit des Accounts bei den Eltern, und sie können über die «autorisierten Fachpersonen» je- derzeit dem einen Arzt den Zugriff kündi- gen und einem anderen diesen gewähren. Die von uns in der Praxis gemachten Imp- fungen werden elektronisch «validiert» und die Lot-Nr. eingetragen. Vorteil für die Patienten: Jederzeit die Verfügbarkeit des Impfstatus im dazugehö- rigen App von viavac; nie mehr Suchen/Ver- lieren des Impfausweises; Möglichkeit zum Ausdrucken des Impfausweises; Erinnerung per SMS für fällige Impfungen (weshalb ich persönlich meinen Impfausweis dort auch erfasst habe); Möglichkeit zur Eintragung von Impftitern sowie medizinischen Risiko- faktoren und Expositionsrisiko, … Vorteil für den Arzt: Keine x-fache Ausstel- lung verlorener Impfausweise, und für mich im Alltag ganz wichtig: der darin integrier- te «Impfcheck» und «nächste Impfungen» von viavac. Dies ermöglicht mir, auch durch die fiktive Erstellung eines Impfausweises für einen Patienten, der z.B. mit einem kompli- zierten ausländischen Impfausweis ankommt oder völlig fern jedem mir bekannten Sche- ma geimpft wurde, zu ermitteln, wann wel- che Impfungen nötig sind. ■ www.kispi-wiki.ch W er von uns war nicht in seiner Ausbil- dung an einem der grossen Kinder- spitäler und hat vielleicht noch einen Merk- blattordner in einem Regal stehen! Unterdessen sind diese Merkblattord- ner alle elektronisch vorhanden, wer Glück und Beziehungen hat, kommt zu einer ak- tualisierten Version «seines» Spitals. Für die weniger Glücklichen hat das Kinderspi- tal Luzern seinen stets aktualisierten Merk- blattordner auf dem Netz publiziert. Man kann darin viele Themen vom Impfschema bei Frühgeborenen bis zur Dauer der Ru- higstellung von Frakturen nachsehen. Ein si- cher sinnvoller Link, welcher aber ein wenig Zeit braucht – wie immer bei diesen Merk- blattordnern – bis man weiss, was man wo finden kann – und auch was nicht! ■
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