KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2017
BERUFSPOL I T I K 03 / 2017 K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 16 KIS News: Welche Erwartungen an das Mentoring- Programm und deinen Mentor haben sich bis jetzt erfüllt, bzw. nicht erfüllt? DF: Meine Erwartungen an meine Mentorin haben sich alle erfüllt. Heidi Zinggeler Fuhrer gab mir die Möglich- keit, sie während einem Tag in der Praxis zu besuchen und somit konnte ich einen guten Einblick in den Praxis alltag gewinnen. Sie ist sehr hilfsbereit und offen und bei Fragen kann ich sie jederzeit kontaktieren. Ich bin sehr froh, eine super Mentorin gefunden zu haben. KIS News: Was würdest du zukünftigen Mentoren und Mentees mit auf den Weg geben wollen? DF: Euch Mentees möchte ich auf den Weg geben, dass ihr offen für eine neue Begegnung seid und euch freut, von interessierten Ärzten viel erfahren zu können. Zukünf- tige Mentoren sollten sich für das Mentoring-Programm interessieren, Freude am Umgang mit Studenten haben und sie gerne während ihres Studiums beraten. ■ Interview mit Sabrina Mohn News: Was sind deine Anforderungen an einen Mentor? SM: Dem Mentee einen möglichst guten Einblick in den beruflichen Alltag zu gewähren, aber auch Fragen zur bisherigen Ausbildung/Familienplanung etc. zu beant- worten. Generell eine gewisse Offenheit und Motiva- tion, sich mit dem Mentee zu befassen und sich Zeit für ihn zu nehmen (also nicht wochenlang auf ein Mail nicht zu antworten etc…). KIS News: Welche Erwartungen an das Mentoring- Programm und deinen Mentor haben sich bis jetzt erfüllt bzw. nicht erfüllt? SM: Ich habe durch das Mentoring einen tollen Tag in der Praxis von Jan Cahlik erleben können und füh- le mich bestärkt, die berufliche Option der Praxispädia- trie im Wahlstudienjahr genauer zu explorieren. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sich mein Mentor wirklich Zeit genommen und sich für mich interessiert hat. An- genehm finde ich auch, dass ich die Form und Intensi- tät des Kontakts selber bestimmen konnte und kann. KIS News: Was würdest du zukünftigen Mentoren und Mentees mit auf den Weg geben wollen? SM: Ich denke, es ist sicher gut, zu Beginn die Erwar- tungen von beiden Seiten zu klären, um Missverständ- nissen vorzubeugen. Allgemein kann ich das Mento- ring-Programm für alle Studenten sehr empfehlen, es ist eine sehr gute, wenn auch relativ unverbindliche Mög- lichkeit, mehr über ein Berufsfeld herauszufinden bzw. erste Kontakte in diese Richtung zu knüpfen. ■ Sabrina Mohn Merkmale eines erfolgreichen Mentorings Mentor, Mentorin • Respekt und Wohlwollen gegenüber Mentee, Interesse an persönlicher und beruflicher Entwicklung • Berücksichtigung von kulturellen und Gender-Aspekten • Zeitliche Verfügbarkeit und Verlässlichkeit • Orientierung an den Interessen des Mentees und nicht an eigenen Interessen • Fragen stellen und Ratschläge geben, die demMentee die Freiheit lassen, den eigenen Weg zu finden und zu gehen • Balance zwischen Unterstützung und Herausforderung des Mentees be- züglich Karriere; Entwicklung einer Vision für die Karriere • Überblick über den Karrierefortschritt des Mentees behalten • Vertrauen in Mentee Mentees • Mentee stellt sich dem Mentor mit Curriculum vitae vor und formuliert die mittel- und längerfristigen beruf- lichen und persönlichen Ziele • Respekt und Anerkennung der Junior- Senior-Beziehung ohne Unterwürfig- keit • Verantwortung für Aufrechterhal- tung der Mentoring-Beziehung • Rechtzeitige Planung von Mentoring- Treffen unter Berücksichtigung der zeitlichen Ressourcen des Mentors • Aufstellung einer Agenda für das vereinbarte Mentoring-Treffen • Vertrauen in den Mentor und Ver- traulichkeit der Mentoring-Inhalte • Erkennen von persönlichen Grenzen der Mentoring-Beziehung • Eigenverantwortung bezüglich eige- ner Karriere KIS News: Was war dir wichtig bei der Auswahl deines Mentors? /Welche Informationen haben dir bei der Wahl geholfen? Sabrina Mohn (SM): Am wichtigsten war mir, möglichst einen Mentor zu bekommen in einem Fachgebiet, das ich mir später selbst vorstellen kann und/oder bei dem ich das Gefühl habe, im Studium selbst zu wenig darü- ber zu erfahren. So finde ich es z. B. nicht so attraktiv, einen Hausarzt als Mentor auszuwählen, da man durch die obligatorischen Hausarztpraktika der Uni, welche in sehr kleinen Gruppen stattfinden, schon genügend per- sönlichen Kontakt zu Hausärzten hat. Gerade aber ge- wisse Spezialisten trifft man während des Studiums nur wenig an, da ist das Mentoring eine gute Gelegenheit, einen Einblick zu erhalten. Ebenfalls hilfreich fand ich die Angabe, ob der Mentor 100% oder Teilzeit arbei- tet, auch wenn ich dies bei meiner Wahl nicht speziell gewichtet hatte.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx