KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2017

03 / 2017 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 15  HZ: Einerseits Einblick in den Praxisalltag zu geben, aber auch um Red und Antwort zu stehen, wie ich mei- nen Weg als Frau in die Praxispädiatrie und zur eigenen Familie gefunden habe, sowie meine Mentees auf ih- rem Weg, sofern möglich, zu unterstützen. KIS News: Was habt ihr mit eurem Mentee bereits unternommen? JC: Nach den ersten Kontakten war es ein gemeinsa- mer (All-)Tag. Diesen verbrachten wir überwiegend in der Praxis mit einer «normalen» Sprechstunde. Aber auch das gemeinsame Essen war wichtig, um anste- hende Fragen ohne den Zeitdruck der Agenda beant- worten zu können.  HZ: Diana hat mich einen ganzen Tag lang bei meiner Arbeit in der Praxis begleitet. Sie konnte auch das eine oder andere dabei selbst tun. Um ihr auch Einblick in meine berufspolitische Tätigkeit zu geben, habe ich ihr angeboten, mich zu unserer diesjährigen Januartagung mit Thema regionale Vernetzung zu begleiten, was aber terminlich nicht möglich war. Einen weiteren Einblick in unserer Praxispädiaterwelt wird sie sich anlässlich un- serer Jahrestagung verschaffen. Erstmals ist es Medi- zinstudenten auch als Nichtmitglieder möglich, in Be- gleitung eines unserer Mitglieder daran teilzunehmen: Nachwuchsförderung früh und pragmatisch! KIS News: Wie sieht die zukünftige Zusammenarbeit aus? JC: Dies hängt hauptsächlich von den Mentees ab. Ich kann nur die Möglichkeiten anbieten (Fragen beant- worten, erneute Praxistage, evtl. gemeinsamen Besuch einer Fortbildung oder eines Kongresses). Was wahrge- nommen wird, das entscheiden das persönliche Inte­ resse und der persönliche Bedarf der jungen Kollegen.  HZ: Das richtet sich nach den Bedürfnissen von Dia- na. Was auch immer ihr auf ihrer Wegfindung zur Ärz- tin hilft, versuche ich umzusetzen und freue mich da- rüber, sie dabei begleiten zu dürfen. Erinnerungen an meine eigene Studentenzeit werden wieder wach und ich kann das Student sein auf andere Weise nochmals miterleben. KIS News: Was würdet ihr zukünftigen Mentoren und Mentees mit auf den Weg geben wollen? JC: Es ist wichtig, dass diese Möglichkeiten eines Men- torings bestehen – dafür braucht es das Angebot (durch die Bereitschaft der Mentoren). Für die Studierenden gibt es somit die Möglichkeit zu sehen, was es alles gibt. Vielleicht kann man so herausfinden, welchen Weg man gehen – oder eben auch nicht gehen – möch- te. Dafür ist es wichtig, unbeschwert aufeinander zuzu- gehen. Manchmal bleibt es bei einem einmaligen Kon- takt, bei anderen Begegnungen beginnt so ein längerer gemeinsamer Weg. Beides muss man für sich als all- fälliges Ergebnis akzeptieren – nur so entstehen Chan- cen.  HZ: Begegnungen mit Menschen prägen uns, so auch als Mentee oder Mentor. Die Neugierde für was man selbst liebt, die glitzernden Augen und Freude eines jun- gen Menschen zu erleben, hinterlassen Spuren in einem selber. Es braucht dazu neben etwas Zeit, aber auch Wohlwollen, Vertrauen und respektvollen Umgang.  Immer wieder kann man lesen, dass es zu wenig Haus- und Kinderärzte gibt. Jeder von uns kann dabei mithelfen, aktiv etwas dagegen zu tun, indem wir auf diese Art und Weise Einblicke in unseren Praxisalltag ge- währen. ■ Interview mit Diana Fenner KIS News: Was war dir wichtig bei der Auswahl deines Mentors? /Welche Informationen haben dir bei der Wahl geholfen? Diana Fenner (DF): Ich fand es sehr schwierig, aus der Liste jemanden auszusuchen. Man hat eigentlich nicht viele Informationen zu den einzelnen Ärzten. Für mich war es wichtig, dass mein Mentor wenn möglich Pä­ diater ist. Zudem hat es mir geholfen, dass die Mento- ren notiert haben, zu welchen Themen sie den Men- tees gerne Tipps geben würden. Ein Arbeitsort des Mentors in der Nähe war für mich zwar wichtig, stand aber nicht an erster Stelle für die Auswahl des Mentors. Mir war es wichtig, einen sympathischen Mentor zu finden. KIS News: Was sind deine Anforderungen an einen Mentor? DF: Für mich war es wichtig, dass ich einen Einblick in den Alltag des Mentors bekommen werde. Weitere An- forderungen waren, dass sich der Mentor für mich als Studentin und das Mentoring-Programm interessiert und mir Tipps für das Studium und den späteren Be- rufsalltag geben kann und möchte. Diana Fenner und Heidi Zinggeler Fuhrer.

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