K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 49 02 / 2017 REDAKT IONELLE SE I TEN sehr gut funktioniert – wir haben in der Praxis nur einen einzigen Drucker, um gelegentlich Rezepte, Rechnungen oder Infoblätter für die Eltern auszudrucken. Ganz ohne Papier wird es wohl nie gehen, aber auch die Korrespondenz vonseiten des Inselspitals und der niedergelassenen Kollegen verläuft mehr und mehr elektronisch. Das Fax benutzen wir kaum. Da ich nicht nur Hüftultraschall, sondern auch das restliche Spektrum der pädiatrischen Sonografie (ausser Echokardiografie) anbiete, leistete ich mir ein gutes Ultra- schallgerät, ein Logiq P6 mit drei Sonden (Linearsonde, grosser und kleiner Sektorschallkopf). Es ist direkt mit der Praxissoftware verbunden, sodass ich Patientendaten aus dem System übernehmen und Bilder direkt dort einspielen kann. Prinzipiell gäbe es auch die Möglichkeit, das Ultraschallgerät in den Abstellraum zu stellen, sodass dass Sprechzimmer frei wäre, aber bisher funktioniert der Wechsel der Sprechzimmer problemlos. Die Praxiseröffnung fand zum 1. Juli 2016 statt, ich habe von Anfang an zwei freie Nachmittage (Dienstag und Donnerstag) für mich eingerichtet. Ab November 2016 arbeitet meine Kollegin zu 40% parallel zu mir, sie ist montags ganztags und mittwochs und freitags vormittags da. Ich geniesse sehr ihren fachlichen Input, den unkomplizierten und kollegialen Austausch und ihre Bereitschaft, mich in Abwesenheit zu vertreten. Obwohl wir uns vorher nicht kannten, haben wir sehr ähnliche medizinische Ansätze, was es gegenüber den Patienten sehr erleichtert. Ab nächstem Jahr möchte ich aus familiären Gründen mein Pensum reduzieren und würde daher gerne eine(n) dritten Pädiater(in) ins Team aufnehmen – wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Am Anfang hatte ich zwei junge MPAs angestellt, die beide 80% arbeiteten, war damit personell aber eigentlich etwas überversorgt. Nachdem eine von beiden gekündigt hat, um im Ausland eine Familie zu gründen, werde ich sie vorerst nur mit einer 60% MPA ersetzen. Lange hatte ich mir auch über ein Logo für meine Praxis Gedanken gemacht: Der traditionelle «Teddybär mit Stethoskop» schied mangels Orginalität aus, zu einem Fantasie-Horntier hatte ich selber keinen wirklichen Bezug und schliesslich gab es eine «Doktor-Ente» – einige Patienten wissen, dass ich selber Laufenten halte, und so prangt sie nun passend auf Tür, Briefkopf und Visitenkarte… Eigentlich wollte ich mich noch noch gar nicht selbstständig machen und das ganze unternehmerische Risiko und die Verantwortung auf mich nehmen. Aber jetzt geniesse ich es jeden Tag, in einer Praxis, die ich nach meinen Vorstellungen gestalten konnte und mit Mitarbeitern, die ich mir selber aussuchen konnte, zu arbeiten. Ich würde das jederzeit wieder so machen. ■ Den Grundriss von Kerstin Walters Praxis finden Sie im E-Paper dieser Ausgabe. bringen. In den beiden grossen Sprechzimmern gibt es jeweils kleine Küchen, sodass man bei den Entwicklungskontrollen viel schon nur durch einfaches Beobachten erfährt. Der Empfangsbereich ist vomWartezimmer durch eine Glaswand getrennt, der Laborbereich ist für die Patienten vom Wartezimmer aus ebenfalls durch eine Glaswand einsehbar. Als Labordiagnostik führen wir nur Blutbilder, CRP, Urinstreifentests und Strep-ASchnelltests selber durch, dazu benutzen wir ein Mircosemi und ein Urosys. Der kleine Abstellraum hat sich sehr bewährt, in ihm steht der Kühlschrank für die Impfstoffe und das PlusOptix-Gerät. Da er fensterlos ist, funktioniert das PlusOptix hier tadellos. Visusprüfungen führen wir im Flur, der mit guten Lampen ausgestattet ist, durch und benutzen dazu in der Regel die Lea Hyvärinen-Symbole, gegenüber hängt aber auch eine E-Tafel, je nachdem was bei welchem Kind besser funktioniert. Für die Hörtests benutzen wir ein altes, aber tadellos funktionierendes Audiometer Auritec AT 409 aus alten Bundeswehrbeständen. Bevor ich mir ein teures Tierstimmen- oder Pilotentraining-Audiometer anschaffe, wollte ich erst mal herausfinden, was dabei für mich wichtig ist. Das vorhandene Gerät hat sich aber so bewährt, dass ich aktuell keinen dringenden Bedarf habe, zu wechseln. Die Praxis verfügt über eine papierlose Krankenakte mit einer elektronischen KG (Simed von ametiq), was Jetzt geniesse ich es jeden Tag, in einer Praxis zu arbeiten, die ich nach meinen Vorstellungen gestalten konnte. Das gelbe Zimmer Das blaue Zimmer
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