KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2017

FORTB I LDUNG 02 / 2017 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 26 bare therapeutische Kleidung wie beispielsweise Tubifast Garments® (Abbildung 4). Diese Kleider aus Viskose und Elastan sind bei 60 Grad waschbar und passen sich aufgrund der Elastizität jeder Körperkontur an.  Für die betroffenen Familien ist es zentral, die konkrete Umsetzung des Behandlungsplans aufgezeigt zu erhalten und eine Ansprechperson zu haben für Fragen, die sich im Alltag im Rahmen der Umsetzung ergeben. Das Team der Haut- und Wundpflege des Zentrums Kinderhaut sichert diese Beratung für Familien von Kindern mit atopischem Ekzem und unterstützt diese in der praktischen Umsetzung in ihrem jeweiligen Alltag. Für die betroffenen Familien ist die Beratung ein Gewinn, da sie eine evidenzbasierte Begleitung erhalten sowie durch die enge interprofessionelle Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen unterstützt werden und daraus eine ganzheitliche Betreuung resultiert. ■ LITERATUR: [1]Höger, P.H. (2011). Kinderdermatologie. Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen. 3rd Ed. Stuttgart: Schattauer. [2]Weibel, L, Theiler, M. & Feldmeyer, L. (2012) Hauterkrankungen des Säuglings. Atopisches Ekzem. Pädiatrie up2date2. 38(12). 177–179. [3]National Collaborating Centre for Women`s and Children’s Health (2007). Atopic Eczema in Children. Management of atopic eczema in children from birth up to age of 12 years. Retrieved September 13, 2016,fromhttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/PMH0009229/ pdf/PubMedHealth_PMH0009229.pdf [4] Pleimes, M., Schmid-Grendelmeier, P. & Weibel, L. (2013). Atopische Dermatitis im Kindesalter. Paediatrica. 2, 16–19. [5]Weibel, L., Theiler, M. & Schlüer, A.B. (2015). Akutbehandlung des atopischen Ekzems im Kindesalter. Dermatologie Praxis. 6(25), 2–8. [6] SAMW, Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (2014). Zusammenarbeit der Fachleute im Gesundheitswesen. Retrieved September 2, 2016, from http://www.samw.ch/de/Projekte/Interprofessionalitaet.html Angebot Die aha! Beratungsstelle wird seit dem Jahr 2015 am Universitäts- Kinderspital in Zürich angeboten und nach einem Konzept von Prof. Dr. med. Roger Lauener mit der Unterstützung von CK-CARE (Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education) umgesetzt. aha! Allergiezentrum Schweiz ist Auftraggeber dieser Beratungsstelle. Die Zusammenarbeit besteht darin, dass die Pflegeexpertinnen APN – namentlich Frau Corinne Brunner und Frau Anna-Barbara Schlüer, welche eine hohe und langjährige ausgewiesene Kompetenz in der Betreuung und Beratung von Familien mit Kindern, die von atopischem Ekzem betroffen sind, aufweisen – diese Beratung eigenverantwortlich durchführen.  Das Angebot richtet sich an Kinder mit atopischem Ekzem und ihre Familien. Die individuelle Beratung soll betroffene Kinder aller Altersstufen im Umgang mit der Erkrankung, den entsprechenden Therapien und in ihrem Notfallmanagement unterstützen. Die Beratungsstelle berät und informiert betroffene Familien über das atopische Ekzem. Ebenfalls werden betroffene Familien bei der Ausführung und Umsetzung der verschiedensten Therapien instruiert und es werden spezielle Beratungssequenzen für unterschiedliche Altersstufen angeboten. Interprofessionelle Zusammenarbeit Die Beratung findet in Zusammenarbeit mit den behandelnden medizinischen Fachpersonen eines Kindes, in aller Regel mit dem Kinderarzt/ der Kinderärztin vor Ort statt. Häufig werden die Betroffenen von den behandelnden Fachpersonen (z.B. Kinderarzt, Mütter- und Väterberatungen etc.) an die aha! Beratungsstelle für eine Instruktion und Schulung der Behandlungsmassnahmen überwiesen. Die Betroffenen kommen bereits mit den notwendigen Medikamenten und Produkten in die Beratung. Zentral bei einer Erstberatung ist die individuelle Information und Beratung über die Krankheit, begünstigende Faktoren (sogenannte Triggerfaktoren) und den Umgang mit diesen. Dies bedeutet in jedem Fall eine Stärkung der Selbstkompetenzen des betroffenen Kindes und seiner Familie. Der zweite Teil der Beratung sieht in der Regel die Instruktion und korrekte Anwendung respektive Umsetzung des Behandlungsplans vor. Die einzelnen Schritte werden gemeinsam mit dem Kind und seiner Familie besprochen, geübt und umgesetzt. Die Verordnung liegt immer und in jedem Fall beim behandelnden Arzt/Ärztin, in aller Regel dem der Familie bekannten Kinderarzt/Kinderärztin. Im Anschluss an eine Beratung wird dem Kinderarzt ein Bericht zugestellt. So sind die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten klar geregelt.  Durch die gegebene enge Zusammenarbeit mit den Fachärzten/-innen für pädiatrische Dermatologie des Kinderspitals Zürich handelt es sich jederzeit um eine «best practice»-Beratung. So können unter anderem Unklarheiten und Inkonsistenzen in den einzelnen Behandlungsschritten vermieden werden.  Die Beratungsstelle kann über die Homepage von aha! Allergiezentrum Schweiz, über die Homepage des Kinderspitals unter Fachbereich Dermatologie oder unter der Telefonnummer 044 266 8435 kontaktiert werden: www.aha.ch und www.kispi.uzh.ch aha! Beratungsstelle am Universitäts-Kinderspital Zürich in Zusammenarbeit mit CK-CARE, ausgezeichnet mit dem SAMW Interprofessionalitätsaward 2016 [6] Abbildung 3: FingerTipUnit (FTU) Schema zur Mengenangabe. Abbildung 4: Medizinische Spezialkleidung wie Tubifast Garments® können den Therapieeffekt unterstützen und reduzieren gleichzeitig die Möglichkeit von mechanischer Reizung wie Kratzen.

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