KINDERÄRZTE.SCHWEIZ
BERUFSPOL I T I K 01 / 2017 K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 10 Education matters – und geht uns alle etwas an! I m vergangenen August hat sich der Vorstand an der KIS-Retraite mit dem Thema Nachwuchsförderung in- tensiv auseinandergesetzt. Für die Diskussion haben wir mit Marc Müller einen in der Berufspolitik über Jahr- zehnte erfahrenen Überraschungsgast von Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe), mit Gaby Rohrer „junges, innovatives Blut“ als Vertreterin der Jungen Hausärz- te Schweiz (JHaS) und mit Philipp Jenny einen Vertreter der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) ge- winnen können. Nora Rufener, als Praxispädiaterin in spe, war als Vertreterin junger Praxispädiater präsent und stellt sich der Aufgabe, diese mit JHaS zu vernet- zen. Neben der Fortbildung für Praxispädiater an der Jah- restagung und an Kursen, unserer Zeitschrift und der ständigen Aktualisierung und Verbesserung der KIS Homepage gehören zu den Geschäftszielen 2016/2017 die Nachwuchsförderung und die regionale Vernet- zung. Die Gäste aus den Regionen waren Carole Boden müller (Region Innerschweiz), This Furter (Region Zürich), Andrea Stritt (Region Bern), Philipp Jenny (Region Ost- schweiz und Vertreter SGP) und Kerstin Walter als zu- künftiges Vorstandsmitglied. Aus der sehr angeregten Diskussion mit unseren Gäs- ten konnte der Vorstand viele konkrete Vorschläge für eine hoffentlich erfolgreiche Nachwuchsförderung in der Praxispädiatrie aufnehmen und im Nachgang kon- kretisieren. «Education matters» und geht uns alle etwas an. Jetzt und in Zukunft. Konkrete Schritte: Niveau Studenten: ■ Bereits stattgefunden hat anlässlich von Medifuture unsere Vernetzung mit der Swiss Medical Students’ As- sociation (swimsa), der Vereinigung der Schweizer Me- dizinstudenten. Es sind weitere Gespräche geplant, wie eine Kooperation möglich wäre. Ziel: Frühe Sensibilisie- rung der Medizinstudenten auf unseren wunderbaren Beruf; Möglichkeiten schaffen, diesen niederschwellig in der ganzen Deutschschweiz kennenzulernen. Es ist ein Bedürfnis der Jungen, früh Kontakt zu Kinderärz- ten knüpfen zu können, sodass sie sich an uns wen- den können, wenn sie Fragen haben (Mentoring). KIS könnte ein solches niederschwelliges Mentoring wie folgt vermitteln: Damit sich Studenten bei Kinderärz- ten in der Praxis bei Fragen zur Ausbildung einfach mel- den können, könnte auf der Homepage eine Liste von Mitgliedern aufgeführt werden, die dazu bereit sind, Studenten in dieser Form unbürokratisch zu unterstüt- zen. ■ Mitgliederwerbung (z. B. Inserate in Studentenma- gazin swimsa National Journal of Swiss Medical Stu- dents respektive Facebook, was von swimsa sehr rege genutzt wird). Niveau Assistenten: ■ Unterstützung der jetzigen Lehrpraktiker sowie An- werben von mehr aktiven Lehrpraktikern respektive fixen Rotationsstellen analog dem Zürcher oder Luzerner Mo- dell. Dort werden wir entsprechende Infos abholen, wie dies in allen Regionen erreicht werden kann. Die grösste Hürde ist die konstante Besetzung einer Praxisassistenz- stelle, da es ansonsten ohne finanzielle Unterstützung durch WHM oder kantonale Programme zu einer hohen finanziellen Belastung des Lehrpraktikers respektive zu zu hohen Patientenzahlen führt, welche ohne Assistent nicht mehr bewältigt werden können. ■ Unter Mitarbeit von Sepp Holtz, DEM pädiatrischen Lehrpraktiker, werden wir uns zusammen mit der SGP für ein ausreichendes Angebot an Praxisassistenzstellen respektive für bestmögliche Bedingungen für Lehrprak- tiker einsetzen. ■ Wir werden die Vernetzung mit Studenten und As- sistenten weiterführen, um ihre Bedürfnisse abzuholen. ■ KIS kann eine Vermittlerrolle zwischen Studenten und Ärzten übernehmen: vom jungen Studenten, der nur in der Praxis schnuppern will, bis hin zum Praxisassistenten. ■ Förderung persönlicher Kontakte und Vorbildfunkti- onen sind viel wichtiger als Vorträge. ■ Für das nächste Präsidentinnentreffen SGP-KIS ist die Besprechung einer gemeinsamen Weiterbildungshome- page (analog www.my-aim.ch für angehende Hausärz- te) traktandiert, wo Interessierte alles an einem Ort fin- den können, z. B. Fortbildungsstellen. ■ Statt Vorbereitung zur Facharztprüfung Schulung über Vorsorgeuntersuchung machen Niveau angehende Praxispädiater: ■ Es gibt zu wenig Karriereplanung und Karrierepla- nungsbegleitung für Haus- und Kinderärzte in Ausbil- dung. Unsere Mitglieder können begleiten. ■ Unterstützung der Praxispädiater in spe: Nora Rufe- ner engagiert sich bei JHaS für die Integration zukünfti- ger Praxispädiater. Unter anderem besteht die Idee, ein eigenes Netzwerk für Praxispädiater bei JHaS-Stamm tischen aufzubauen. (Der Antrieb muss dabei aber von den jungen Kinderärzten selbst kommen.) ■ All dies muss im Zusammenhang mit Neumitgliederwer- bung und Marketing KIS bearbeitet werden. ImAustausch und in Zusammenarbeit mit mfe und SGP streben wir zum Beispiel gemeinsame Präsentationen an Kongressen an. Auch die Allgemeininternisten SGAIM und mfe be- schäftigen sich mit dem Thema Nachwuchsförderung. Der Austausch soll stattfinden und gemeinsame Res- sourcen genutzt werden. Gerne nehmen wir Inputs zum Thema entgegen und freuen uns über eure Unterstützung jeglicher Art beim Thema Nachwuchsförderung. Es gibt viel zu tun: Packen wir es an! ■ DR. MED. HEIDI ZINGGELER FUHRER, PRÄSIDENTIN KINDERÄRZTE SCHWEIZ
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