HESS - 1882-2007

57 Busse In Kenntnis, dass die elektrische Traktionsausrüstung eines Trolleybusses eine bedeutend längere Lebensdauer aufwies als die Chassiskonstruktion herkömmlicher Bauart, wurde von den VBSG 1957 grosser Wert auf einen dauerhaften Wagenkörper der Trolleybusse gelegt (Nrn. 119-130). Es erstaunt nicht, dass man sich zur Verwendung von Aluminiumlegierungen für den Unterbau entschloss. Die Kopie des traditionellen Stahlchassis mit zwei Längsträgern kam für HESS aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht. Man zog es vor, eine Plattform zu schaffen, die mit dem Wagenkasten eine tragende Einheit bildete. Dieser Aluminiumunterbau bestand aus 4 und 5 mm dicken Anticorodal-100-Blechen, welche zu 400 mm hohen Trägern abgekantet worden waren. Diese hohen Querträger leiteten die Torsions- und Schubkräfte in die Seitenwände. Die Verbindung der Plattformträger unter sich und der Plattform mit dem Kastengerippe erfolgte durch Verschraubungen, verstärkt formschlüssig mit gepressten Knotenecken. Die Profile der Carrosserie hingegen wurden unter sich und mit der tragenden Innenwand vernietet. Die rechte Seitenwand mit den ausserordentlich schwächenden TüreinschnitUnten: 1968, Testfahrten mit selbsttragendem VBSG- Omnibus. Begutachter der Beschaffungskommission aus St.Gallen. Ganzer Aufbau inkl. Chassis aus Aluminium. ten war sehr sorgfältig durchkonstruiert worden. Für die Front- und Heckpartie des Wagenkastens sowie für den Radkastenbügel wurden 1957 dünnwandige Stahlprofile verwendet – die Aluminiumverarbeitungstechnik und die entsprechenden Erfahrungen waren noch nicht so weit fortgeschritten. Ausserdem wurden die beiden Baugruppen der Federlagerung aus Stahl hergestellt. Die 600 V-Elektroausrüstung der Trolleybusse stammte von BBC Baden, Achsen und Lenkung von Saurer. Für die Autobusse (Nrn. 251–254) diente das Saurer 5DUP Plattform-Fahrgestell aus Stahl als Basis. Jedoch galten auch hier die genau gleichen Bauprinzipien: Die verwindungsfesten, hohen und steifen Stahlblechquerträger ergaben in Verbindung mit den relativ leichten Längsverbindungen eine sehr steife Grundlage für den Wagenkasten. Der von HESS realisierte Wagenkasten bestand aus den gleichen Aluminiumteilen wie der Trolleybuswagenkasten. Auch Federung, Bremsen, Vorder- und Hinterachse, entsprachen vollständig der Ausführung der neuen Trolleybusse. Von Saurer stammten Achsen, Lenkung und der DCUL 6-ZylinderMittelunterflurmotor mit mechanischer Aufladung.

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