HESS - 1882-2007

53 Busse Oben und links: HESS Grossraumwagen PTT im Bau bei Hess in Aluminium (1946). Der Bundesbetrieb PTT schaffte es 1947/1948 allerdings, 36 Alfa Romeo Omnibusse mit italienischen Carrosserien in Dienst zu stellen. Erschwerend für die Schweizer Carrossiers war zudem der Umstand, dass Saurer nach wie vor eine eigene Carrosserieabteilung unterhielt. Von den 147 Postautos, die Saurer der PTT-Regie zwischen 1945 und 1952 liefern konnte, erhielten deren 50 ihren Aufbau in Arbon. In dieser Situation bemühte sich die Firma HESS 1946 mit Erfolg um einen Auftrag der Luzerner Verkehrsbetriebe. Allerdings ging es nicht um Busse, sondern um die Konstruktion von Tramwagen. Die Bestellung der Stadt Luzern für 10 Tramwagen wurde so aufgeteilt, dass Schindler in Pratteln deren sechs und HESS die restlichen vier Grossraumwagen liefern durfte. Auch diese Wagenkasten wurden in Aluminiumbauweise konstruiert (Fotos siehe Kapitel Sonderkonstruktionen). Dank eines Werkstättenneubaus in Bellach konnte man mit der anziehenden Nachfrage die grösser werdenden Projekte auch angehen. Städtische Verkehrsbetriebe wie Genf (Trolleybusse), Biel, Olten, Solothurn, St.Gallen, Baumgartner Zollikon, Neuenburg und auch die Post und Postautohalter sorgen für Vollbeschäftigung. Das patentierte, zugfreie Glas-Schuppendach mit Panoramasicht war eine interessante Konstruktion und erfreute sich guter Nachfrage. Die Zeit von 1948 bis 1960 ist aus Sicht von Max Naef die Zeit mit den grössten Entwicklungssprüngen. Je nach Kundenwunsch wurden die Aufbauten in Stahl oder Aluminium gefertigt. Der Markt war bereit, für die Vorteile einer Aluminiumcarrosserie rund 10 % mehr zu bezahlen, was die erhöhten Materialkosten in etwa zu deHESS Reisewagen mit Wechselaufbau Wyss Solothurn Nr. 20 1955.

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