HESS - 1882-2007

51 Busse Die Kriegszeit brachte der Firma HESS einerseits vermehrt Aufträge der Armee, während der Busbau aber auf Sparflamme lief, da der öffentliche Personenverkehr infolge Rohstoffmangels (Benzin, Diesel, Gummi) stark eingeschränkt werden musste. Nach den Treibstoffen wurden ab 1942 auch Gummipneus und -schläuche rationiert. Als immer grössere Engpässe beim Ersetzen abgefahrener Reifen und defekter Schläuche auftraten, musste ein Weg gesucht werden, den Luftreifen zu ersetzen. Aufgummierungen hatten sich nicht bewährt, so dass man begann, die Felgen wieder auf Vollgummibereifung umzubauen. Verschiedentlich wurden auf abgefahrene Luftreifen auch Gürtel aus Aluminiumsegmenten montiert – ähnlich den Ketten von Raupenfahrzeugen. Eigentliche Engpässse bei den CarrosserieMaterialien waren dank der damaligen flexiblen Bauart und Innovationskraft nicht zu vermelden. Gummiprofile wurden noch sehr spärlich eingesetzt und Stahl und Aluminium war ausreichend verfügbar. Aluminiumprofile konnten sogar nach Skandinavien verkauft werden. Sitze waren mit Stahlfedern und Gurten handwerklich herstellbar. Naturleder stand zur Verfügung, Innenausbauten konnten mit heimischen Hölzern, vor allem Esche (Säulenabdeckung), Eiche (Fussboden) und Nussbaum (Armaturenbrett), bewerkstelligt werden. Oben: HESS Kurswagen, Darani Lavorgo (1943). Mitte: HESS Kurswagen, PAH Malacrida Mendrisio Nr. 5 (1946). Rechts: Reisebus mit Glasdach bereit zur Auslieferung.

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