204 Der Grossbrand Die Nacht vom 4. zum 5. Januar 1966, 3.50 Uhr morgens: Grossalarm, Halle 1 Ostseite, der massive Holzausbau mit dem technischen Büro und der Sattlerei, steht in Flammen. Das Stahlgerippe verbiegt sich wie warmer Käse. Die Feuerwehr, unter dem Kommando von Willi Pfäffli, kühlt vor allem den ersten Dachbinder und kann damit die Halle retten. Morgens um 10.00 Uhr ist der Spuk vorbei. Einige Zentimeter Eisschicht und knöcheltiefe Löschwasserpfützen bleiben übrig. Es wurde gerettet, was gerettet werden konnte. Spenglermeister K. Braig (mit Kriegserfahrung) hatte an jenem Schicksalstag schon vor 8 Uhr seine Mannschaft versammelt: Werkzeuge putzen, Maschinen instandstellen und Leitungen abhängen. Von einem Baugeschäft wurde ein Baustellenkompressor organisiert und gegen 10 Uhr war der Betrieb voll mit Druckluft versorgt. Drei Tage später stand die mächtige Trennwand, die die ersten 20 m der Schadenstelle abgrenzte. Offene Ölofen hielten an den Arbeitsstätten die Temperatur auf 5° bis 10° C. Dicke Pullover und Handschuhe waren angesagt. Ein Pavillon mit drei Büroräumen und vier Zeichenbrettern wurde aufgestellt. Alle Zeichnungen und Modelle waren verbrannt, Buchhaltung und Einkauf bearbeiteten angesengte, verwässerte Ordner. Zusätzlich mussten der Aufbau geplant und Versicherungsfragen beantwortet werden. OK und GO waren innert 4 Wochen möglich. Im Rückblick eine harte, aber lehrreiche Zeit, ohne Wenn und Aber, es wurde an einem Strick gezogen und, nebenbei bemerkt: es gab keine Austritte. 1970: Bau der Sandstrahlanlage, um vor allem für Stahlkonstruktionen einwandfreie Voraussetzungen für die nachfolgenden Lackierarbeiten zu Oben: 5. Januar 1966, Stand 9.30 Uhr, Ausgebrannt – Technisches Büro, Sattlerei, Schreinerei. Mitte: Drei Wochen später – Holzwand steht nach drei Tagen, Stahlteile werden montiert. Unten: 1967, Halle 1 voll in Betrieb mit Aluaufbauten.
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