HESS - 1882-2007

199 Alu- und Stahlprofile wurden im Betrieb oder oben im Holzschopf gelagert und zum Zuschneiden und Verarbeiten mit dem «Bergkarren» in die Werkhalle geschleppt. Diese Räumlichkeiten erwiesen sich in den Krisen- und Kriegszeiten als hinreichend in Grösse und Ausstattung. Über der Esse hing ein altes Schild mit der einfachen Betriebsanordnung: Jedes Ding an seinem Ort, erspart viel Müh‘ und manch‘ böses Wort. 1945, erneut nach Kriegsende und wiederum im richtigen Moment, handelte man bei HESS schnell und entschlossen: Auf der Suche nach Bauland war man in Bellach – drei Kilometer westlich von Solothurn – fündig geworden. Der Kauf mit dem Besitzer Max Frei, Dachdecker und Spenglermeister, wurde am 1. September 1945 getätigt. Die Kaufsumme für 123 Aren und 80 m2 nördlich der Bielstrasse belief sich auf 190‘000 Franken – und wurde bar bezahlt, Nutzen und Gefahr ab 15. Juli 1945. Die neue Werkhalle war dann schnell geplant. Im bestehenden Bauernhaus wollte man die Büros unterbringen und das Wohnhaus mit der «Meyer‘schen mechanischen Werkstatt» (Spezialität: Bau landwirtschaftlicher «Göppel») in ein Personalhaus umbauen. Die Baugrunduntersuchung war in Ordnung, das Baugesuch wurde im November 1945 eingereicht. Doch dann: «Stop!» Die katholische Kirchgemeinde erhob Einspruch. Regierungsrat Stampfli griff persönlich ein und schlug einen Landabtausch vor. Am 6. September 1946 wurde dieser von allen Parteien genehmigt, Nutzen und Gefahr ab 1. Juli 1946. Das neue Grundstück befand sich nun auf der Südseite der Bielstrasse und gehörte Karl und Hermine Fröhlicher, Baumeister in Solothurn. Ein neuer Hallenplan mit verbessertem Layout, Holzschopf, Garderobe und zwei Wohnungen werden erarbeitet und genehmigt. Der Holzschopf wurde sofort durch eine 6-köpfige Zimmermannsgruppe aus Kandersteg, unter der Anleitung von Zimmermeister Kuenzli aus Kandergrund, in Angriff genommen. Eine ausgediente Militärbaracke diente als Schlaf- und Essstätte und in der Küche standen für jedermann stets echter, mit Holzhobel geschnittener Bergkäse, Brot und Most bereit. 1947 wurde der Holzschopf bezogen und gleich mit dem Aufbau der Leichtmetall-Tramkasten für die Verkehrsbetriebe Luzern belegt. Parallel dazu transportierten Lastwagen das Holzlager von der Stadt nach Bellach, um hier wieder fachgerecht «gehölzelt» zu werden. Die Garderobe mit persönlichen Kleiderschränken und mit grossen, runden Waschtrögen mit Kalt- und Warmwasser, fand grosse Zustimmung. Nach dem Kelleraushub des Schopfes wurde im Oktober 1946 auch der Aushub für die grosse Halle 1 vorgenommen. In der Nordostecke wurde Von oben nach unten: 1920, erste Personenwagen verlassen die Werkstätte in der Ziegelhütte. 1923, anstelle der Ziegelhütte wird Malerei, mit Magazin und Büroräume und 4 Wohnungen errichtet. Werkstätten

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