160 In diesem Kapitel geht es um Verjüngungskuren, um Spannungen zwischen alt und neu und um Leidenschaften, die auch mal Sorgen und Leiden schaffen. Es geht um den Austausch von Kenntnissen und um das basisbildende, gegenseitige Vertrauen, getragen vom gemeinsamen Interesse. Es geht aber auch um ein grosses Dankeschön an jene Kunden, mit denen wir die Leidenschaft teilen dürfen: Die Leidenschaft für alte, historische Fahrzeuge. Man kann es als Alterserscheinung eines Betriebes ansehen, wenn einem Arbeiten für die Revision von historischen Fahrzeugen anvertraut werden. Doch weit gefehlt, es sind vor allem junge Berufsleute, die mit Elan und Einsatz diese Arbeiten angehen. Doch alles schön der Reihe nach. Komplexe Aufgabenstellung Was steckt bei Revisionsaufträgen an Gedanken, Ideen und Fachkönnen dahinter? Ein erfahrener Gruppenleiter ordnet den Auftrag in einem ersten Schritt nach technischen Schwierigkeiten, Unterlagenbeschaffung, Teilebeschaffung und den beruflichen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Lehrlinge; alle diese Kenntnisse bezieht der Gruppenleiter aus seiner persönlichen Erfahrung und einem grossen Beziehungsnetz. Gemeinsam im Team werden dann die Aufträge besprochen und akribisch in den Details festgelegt. Eine erste Offerte gibt Einblick in die vorgesehenen Revisionsarbeiten, über zu verwendende Materialien, aber auch über die Originaltreue, wobei Abweichungen und Kompromisse aufgezeigt werden. Am Werkplatz stellen sich dann wieder neue Fragen: «Was ist, wenn ich das so, oder doch anders, oder besser nichts davon mache?» Hier kommt der Handwerker zum Zug: Von Hand «bewerkt» er das Material zum fertigen Stück, begutachtet es und fügt es ein, passend zum «Vorher und Nachher», passend im Aussehen, in der Funktion und im Zeitplan. (Den – ebenfalls wichtigen – Kostenplan lassen wir ausnahmsweise aus dem Spiel …) Lehrlinge und junge Berufsleute arbeiten und denken auch gerne mit. Der kleine Betriebszweig der Revisionsarbeiten ist deshalb bestens geeignet, um Wissen, Können und Wollen zu vermitteln und auszubauen. Bewahren oder erhalten? Man kann durchaus alte Teilefertigungen mit neuesten Techniken verbinden, ohne das Ziel einer fachgerechten Restauration aus den Augen zu verlieren. Gilt es doch, nicht museale Anschauungsobjekte zu bauen, also nicht «Stehzeuge», sondern eben Fahrzeuge, die qualitativ Links: Der «hölzige» Artist, G. Wuffli, an der Arbeit und Herr C. Bearth kontrolliert genau.
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