117 dank dessen Konstruktion das Fahrzeug als Zweirichtungsfahrzeug eingesetzt werden konnte. Die Vorderradlenkung war mit einer Verbindungsstange mit der Hinterradlenkung verbunden, so dass alle vier Räder gelenkt wurden. Ebenfalls im Jahre 1943 nahm die Schweizer Reisepost zwei Zweirichtungs-Personenanhänger mit Saurer-Chassis in Betrieb: Während der eine Anhänger einen Aufbau von Gangloff, Bern, erhielt, war der andere der erste von HESS aufgebaute Personenanhänger. Dieser existiert heute noch und ist – nicht restauriert – im Besitz eines Oldtimersammlers. Praktisch zu gleichen Zeit wie Saurer entwickelte die Firma E. Moser in Bern ihren ersten Personenanhänger für Zweirichtungsbetrieb mit Vierradlenkung. Etwas später, im Jahre 1946, konstruierte und baute HESS zwei Personenanhänger in selbsttragender Bauweise. Diese Fahrzeuge hatten kein Chassis, sondern einen kastenförmigen Aufbau, an dem die vier Räder an Doppelschwingen aufgehängt wurden, die ihrerseits an zwei an der Carrosserie montierten «Böcken» befestigt wurden. Die Abfederung der Räder geschah über Schraubenfedern. Die Lenkung der Räder erfolgte mechanisch von der Deichsel auf die vier Räder. Geliefert wurden die beiden Fahrzeuge vom Typ 4R/A89 an die Städtischen Verkehrsbetriebe Luzern (VBL). Moser-Fabrikat setzt sich durch Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Firma Moser die Marktführerschaft bei den Personenanhängern in der Schweiz und lieferte weit über hundert Einheiten aus. In der Westschweiz waren es die Firmen Lauber, Rochat und E. Moser, welche den Markt bedienten, meist auch in Zusammenarbeit mit Moser. Im Jahre 1956 versuchte die Firma Draize, Neuchâtel, dieses Monopol zu durchbrechen und entwickelte zusammen mit HESS einen Personenanhänger, der einen Leiterrahmen mit zwei Längsträgern sowie Querträger für die Befestigung der Carrosserie besass. Die vier über eine mechanische Lenkung gelenkten Räder hatten eine starre Aufhängung an den Längsrahmen. Als Federung kamen Gummielemente System Neidhart zum Zuge, die sich neben den ChassisLängsträgern befanden. Der Anhänger wurde 1957 dem Transports en commun de Neuchâtel (TN) geliefert, zusammen mit zehn Trolleybussen und einem Autobus, die alle auch Carrosserien von HESS hatten. Ein zweiter, gleichartiger Personenanhänger kam 1958 in Betrieb. Erst 1958/1959 erhielt HESS die Gelegenheit, fünf Moser-Anhänger vom Typ APE480 für die Compagnie Genevoise des Tramways Electriques (CGTE) zu karossieren, die zusammen mit 17 Bussen im Rahmen eines Grossauftrages bestellt und abgeliefert wurden. 1960 konnte HESS zwei weitere APE480 Personenanhänger liefern, nämlich an die Auto AG Rothenburg Oben (beide): HESS Personenanhänger PTT, P2792 (1943), mit beidseitig einsteckbarer Deichsel, siehe Zeichnung links. HESS-Personenanhänger
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx