101 Roll-out des Swisstrolley Schweizer Kunden, die während Jahrzehnten FBW-, Saurer- oder Berna-Busse beschafft hatten, blieben beim Kauf von Hochboden-Fahrzeugen in der Regel dem Leiterrahmen-Chassis treu. Vor einem Scheideweg standen die Unternehmungen allerdings mit dem Aufkommen der Niederflurtechnik. Hier ging der Weg klar zum selbsttragenden Fahrzeug in Gitterrohrbauweise. Wie im Kapitel über den Autobusbau erwähnt wird, verschärfte sich dadurch die Diskrepanz zwischen der Lebensdauer der elektrischen Aggregate einerseits und des Fahrwerks und der Carrosserie andererseits, da die Gitterrohrkonstruktionen nie die Lebensdauer einer Chassiskonstruktion erreichen. Deshalb erarbeitete die Firma HESS in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre zusammen mit Mercedes-Benz, NAW sowie der ABB als Hersteller von elektrischen Ausrüstungen ein Niederflur-Trolleybus-Konzept. Nach Überprüfung der Marktchancen, der Unternehmungsvoraussetzungen, der wirtschaftlichen Realisierbarkeit und der Übereinstimmung mit Konzerninteressen von Mercedes-Benz wurde das Konzept an der VÖV/SKAG-Tagung im Spätsommer 1989 vorgestellt. Es liess sich wie folgt umschreiben: • A nwendung der Leiterrahmenbauart mit offenen Profilen, um die geforderte lange Lebensdauer von Trolleybussen zu erreichen und um die Möglichkeit zur individuellen Carrosserie in Stahl oder Leichtmetall zu geben; • M öglichkeit von unterschiedlichen Antriebsarten; • K onstruktion der Chassis so, dass Antriebe von verschiedenen Herstellern integriert werden konnten; • V erwendung von vorhandenen, bewährten Gross-Serien-Teilen; Erfüllen von in- und ausländischen gesetzlichen Vorschriften. Vorgesehen waren folgende Fahrzeugtypen: • G elenktrolleybus mit zweimotorigem Antrieb (2. + 3. Achse) und diesel-elektrischem Notfahraggregat; • G elenktrolleybus mit einmotorigem Antrieb (2. Achse) und diesel-elektrischem Notfahraggregat; Unten: 1990/1991 Prototyp Swisstrolleybus auf Vorführtournee bei 12 Verkehrsbetrieben. Trolleybusse
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