Tätigkeitsbericht 2018

4 | INVESO TÄTIGKEITSBERICHT 2018 EDITORIAL Welthandel imWandel ist das Thema unserer GV 2019. Als wir es definiert haben, hatten wir immer noch die Hoff- nung, dass eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China vermieden werden könnte. Heute wissen wir, dass dies eine Illusion war. Längst geht es nicht mehr nur um Handelsfragen, sondern es geht um globale Vorherr- schaft, und das lässt nichts Gutes erwarten. Die Konjunktur kühlt sich ab und der Franken tut, was er bei Unsicherheit immer tut, er wertet sich auf. Beides ist nicht gut für unsere Wirtschaft. Dennoch sind es gerade diese beiden Volkswirtschaften, in denen Schweizer Unternehmen gute Geschäfte machen und in denen sie vielfach auch eigene Niederlassungen haben. Nach vielen Jahren eines soliden Wachstums sind wir wohl an einem wirtschaft- lichen Wendepunkt angelangt. Das bedingt erhöhte Aufmerksamkeit in der Unternehmensführung. Jetzt geht es darum, die Entwicklungen möglichst gut zu antizipieren und im Bewusstsein um die eigenen Ressourcen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei sind trotz aller Unsicherheit in der Welt einige Dinge überraschend klar. So wird der demografische Wandel mittelfristig erstmals seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts in ganz Europa Vollbeschäftigung verursachen. Das bedeutet, dass Arbeitskraft ein sehr knappes Gut werden wird und ihr Preis entsprechend steigt. Rationalisieren, Automatisieren und Qualifizieren werden die Gebote der Stunde sein, um das Überleben unter diesen neuen Rahmenbedin- gungen zu gewährleisten. Das Ausweichen auf sogenannte Tieflohnländer in Europa wird kaum noch eine Alternative sein, weil die Menschen von dort aus längst mit einer grossen Migration in Richtung steigender Löhne, also in Richtung Westen begonnen haben. Wir alle werden uns entsprechend vermehrt um diese letztlich entscheidende Ressource Arbeitskraft bemühen müssen. Und das ist gut für die Menschen. Wir werden uns vermehrt um die Frauen kümmern und das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernster angehen. Wir werden aber auch prüfen, wen wir aus der grossen Zahl der Unqualifizierten doch noch qualifizieren können. Klar ist zudem, dass und das Schweizer Volk am 19. Mai ein weiteres überwältigen- des Bekenntnis zu einer international vernetzten Schweiz abgegeben hat. Das darf und soll uns auch für die bevorstehenden Abstimmungskämpfe zuversichtlich stimmen. Leider wurde die kantonale Vorwärtsstrategie zur Umsetzung der STAF knapp abgelehnt. Umso erfreulicher ist die überwältigende Zustimmung zur STAF selbst. Sie schützt unsere Firmen vor Diskriminierung im Ausland und fördert die Innovation in der Schweiz, indem sie Firmen, die Forschung und Entwicklung betrei- ben, steuerlich entlastet. Und genau dies war und ist die Stärke der Schweiz. Dank Innovation konnten wir hohen Löhnen und dem starken Franken trotzen. Die STAF unterstützt uns nun dabei, die Trumpfkarte Innovation noch stärker als je zuvor zu spielen und damit unsere Firmen und auch den Werkplatz Solothurn zu sichern. Josef Maushart, Präsident INVESO ALLGEMEINEFOTOS:ADOBESTOCK

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