Zenit Nr. 4, Dezember 2019

Generationengarten Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 19 19 unterstützt. Das war sehr wichtig.» Denn: «Gartenarbeit ist gesund für Körper und Psyche – für Alt und Jung», sagt Ra- dix-Fachexperte Martin Lang, der zusammen mit Bioterra, demVerein für Bio- und Naturgarten, das Konzept 2016 für die Generationengärten entwickelt hat. «Ich war dabei ins- piriert von einem ‹Gartenkinderkurs›, den meine Tochter besucht hatte.» Jener Kurs wird regelmässig von Bioterra organisiert. Inzwischen verantwortet Martin Lang mit Ra- dix bereits an die zwanzig Generationengärten in der Schweiz. Er baut die Gärten jeweils zusammen mit einzel- nen Verantwortlichen an den jeweiligen Standorten auf (siehe Box Seite 17). In Gettnau koordiniert und organisiert EugenWechsler dank der Aufbauhilfe der Gesundheitsstiftung inzwischen selbstständig im Hintergrund, während die zwei Rentne- rinnen sich mit den Schülern um den Garten kümmern. Heute, am grossen Tag der Ernte, kommen sie kaum dazu, ausführlicher von ihren Erfahrungen zu berichten. Unent- wegt wirbelt ein Fragensturm der Kinder um die beiden älteren Frauen: «Darf ich das essen? Wer hat die Hacke? Darf ich auch mal?Was ist das für einViech?Warum hat die Kartoffel Löcher?» Gelassen geben die Rentnerinnen Aus- kunft und Anweisungen. Es tut ihnen gut, dass die Garten- erkenntnisse, die sie im Laufe ihres Lebens gewonnen haben, hier begehrt sind. Natürlich gab es auch besinnlichere Gartenstunden als diesen heutigen Ausnahmetag. «Wir haben das Jahr über oft in kleinen Gruppen von sechs bis acht Schülern an den Bee- ten gearbeitet», sagt Koller. «Da waren die Kinder zuweilen auch still in eine Tätigkeit versunken.» Grundsätzlich, erklärt Ex-SchulleiterWechsler,müsse man es als Generationengärt- ner aber schon ertragen können, dass «Kinder auch laut, un- gestüm oder auch mal frech sein können». Aber gerade dann leistet die Gelassenheit des Alters gute Dienste. Zufrieden blickt er auf die Schar an Gartenkindern und ruft: «Das Essen ist parat!» Die Schülerinnen und Schüler sausen zum Buffet, stehen Schlange. Hinter ihnen reihen sich einige Lehrerinnen und die beiden Seniorinnen ein. Mmhh! Es gibt Chabis-, Tomaten-, Gurken- und Rüeblisa- late, gebratene Auberginen und zum Dessert saftige Blau- beeren. Alles schmeckt aromatisch, knackig und «echt» – wie zu guten alten Zeiten. Quelle: «Zeitlupe 10/19»

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