Zenit Nr. 1, März 2019

16 Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 19 D ie Bühne ist das Zuhause von Kathleen McNurney. Die 65-Jährige strotzt vor Energie und Ideen. Bewegung und Kreativität bestimmen ihren Tages- ablauf trotz erreichtem Pensionsalter. Doch von Ruhestand ist sie weit entfernt. In ihrem Kopf stecken noch einige Wünsche und Träume, die sie in den nächsten Jahren realisieren möchte. Mit ihrem Engagement als Künstlerische Leiterin Tanz am Luzer- ner Theater seit der Spielzeit 2009/ 2010 ist sie nicht nur beruflich, son- dern auch privat sesshaft geworden. «Die Berge sind nah, der See ist toll, ich bin viel mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs», schwärmt die gebürtige Amerikanerin von der Leuchtenstadt. Die Freude am Ballett erhielt sie von ihrer Mutter. Als Sie- benjährige betrat sie in ihrer Ge- burtsstadt Portland im Bundesstaat Oregon zum ersten Mal ein Tanzstu- dio, und die Faszination liess sie seit- her nicht mehr los. Was zu Anfang eher als Spass gedacht war, entpuppte sich mit der Zeit als Berufung. Sie schloss ihre Tanzausbildung in New York ab, und nach Engagements in verschiedenen Kompagnien auf der ganzen Welt, wo sie von der Zusammenarbeit mit renommierten Choreografen profitierte, kam sie vor 30 Jahren in die Schweiz. In der Basler Ballettkompagnie von Heinz Spoerli war sie bis zu ihrem Karrierenende 1988 als Solotänzerin engagiert. Am Luzerner Theater leitet Kathleen Mc- Nurney die Kompagnie «Tanz Luzer- ner Theater». Hierfür holt sie oft junge Choreografen ins Haus und gibt diesen Nachwuchstalenten die Möglichkeit, ihr kreatives Potenzial weiterzuentwickeln und von ihrer enormen Erfahrung zu profitieren. Kreativität ist auch beim Tanz- workshop «Shall wie dance?!» von Pro Senectute Kanton Luzern gefor- dert, den Kathleen McNurney in Zu- sammenarbeit mit dem Luzerner Theater für Männer und Frauen ab 60 Jahren anbietet. McNurneys Be- geisterung, Laien ihr Wissen, ihre Freude am Tanzen und an der Bewe- gung weiterzugeben, ist nach wie vor ungebrochen. «Es macht so viel Zuhause und trotzdem unterwegs Kathleen McNurney, 65, Luzern Freude, die Entwicklung der Teilneh- menden mitzuerleben. Wir wollen uns bewegen, Spass haben, zusam- men lachen und kreativ sein», um- schreibt sie den Kurs, der sich enor- mer Beliebtheit erfreut. Über die Jahre sind Freundschaften entstan- den, die über die Tanzstunde hinaus- gehen. Trotz ihrer jahrelangen Erfahrung sei es stets eine Herausforderung, die Lektionen vorzubereiten. «Aber diese nehme ich sehr gerne an. Es macht je- des Mal Freude, die passende Musik zu den entsprechenden Aufgaben auszu- wählen.» Kathleen McNurney ist eine Perfektionistin, ihr Enthusiasmus an- steckend. Das spüren auch die Tanz- workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. «Wir freuen uns immer über neue Teilnehmende. Vorkennt- nisse sind keine erforderlich», erzählt sie und ergänzt mit ansteckendem Lachen, «nach der Lektion gibt es meist noch einen Kaffee im Bistro.» Die Ideen von Kathleen McNur- ney kreisen derzeit um die Spielzeit 2019/2020. Die Vorbereitungen dafür sind mehrheitlich abgeschlossen. Für 2020/2021 sind ebenfalls schon krea- tive Projekte vorhanden. Ruhiger wird es im Leben der Künstelrishcen Leitrein Tanz in nächster Zeit also de- finitiv nicht. Ihre Hobbys – Lesen und Kochen – wird sie zu einem späteren Zeitpunktmit derselben Passion ver- folgen, wie sie sich aktuell ihrem Be- ruf widmet. Denn halbe Sachen kennt Kathleen McNurney nicht. Foto: Inigo Hoehn

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx