KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2017

K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 16 JAHRESTAGUNG 2017 04 / 2017 I m Rahmen der diesjährigen Jahrestagung hat zum ers- ten Mal ein standespolitischer Austausch der regiona- len Vertreter stattgefunden. Die Idee hierzu entstand an der letzten Januartagung und in Bezug auf das Motto der Jahrestagung «über die Grenzen schauen», hier die etwas näheren geografischen Grenzen.  Wir konnten ein breites Spektrum von Vertretern aus den regionalen Verbänden begrüssen; um diesen Aus- tausch auch weiter zu fördern finden sich diese auch auf unserer Homepage www.kinderaerzteschweiz.ch .  Als aktuelles Thema wurden die verschiedenen, sehr unterschiedlichen Ansätze bezüglich Praxisassistenz ge- setzt. Daraus entstand ein spannender Austausch, wel- cher eine grosse Palette von Praxisassistenzsystemen zutage förderte. So spielen die IHAM (Institute für Haus- arztmedizin) in gewissen Kantonen eine wichtige und zentrale Rolle, andernorts sind die lokalen Kinderklini- ken oder einzelne engagierte Lehrpraktiker die treiben- de Kraft. Ebenfalls ist das Gewicht der Pädiatrie in den verschiedenen Systemen sehr unterschiedlich, einige Kantone haben fix reservierte Pädiatriestellen, in ande- ren ist die Praxispädiatrie praktisch inexistent. Genauso heterogen sind die Finanzierungsmodelle; sie reichen von Kantonsbeiträgen in unterschiedlicher Höhe bis zu Beteiligungen der Kinderkliniken.  Zusammenfassend konnten einige zentrale Punkte für erfolgreiche Praxisassistenzprogramme gesammelt werden. – Der Lehrpraktiker braucht eine gewisse Planungssi- cherheit; damit die Praxisinfrastruktur (Räume, MPA, Arztprozente) entsprechend geplant werden kann, muss die Stelle regelmässig besetzt werden. – Die Übernahme der Verwaltung, Lohnabrechnung und Organisation der Praxisassistenz durch ein IHAM, eine Klinik etc. wird als sehr entlastend angesehen. Stich- wort Koordinationsstelle als Anlaufstelle für Lehrprak- tiker und interessierte Assistenzärzte; dies erleichtert die Zugänglichkeit und das Matching für beide Partner. – Eine Zusammenarbeit mit Kliniken hilft, eine regel- mässige Stellenbesetzung zu etablieren. – Die Höhe der Entschädigung für den Lehrpraktiker ist ein Faktor für den Lehraufwand, welcher durch den Lehrpraktiker erbracht werden kann. Je tiefer die Bei- träge aus den Programmen, desto mehr Ertrag muss durch den Praxisassistenten erwirtschaftet werden. Bei zu tiefen Beiträgen ist eine Besetzung durch noch we- nig erfahrene Assistenzärzte wenig interessant; genau diese wären aber für eine Weichenstellung wichtig.  Das Gefäss wurde von allen Teilnehmern als span- nend und fruchtbar beurteilt und wir werden diesen Austausch im Rahmen der nächsten Jahrestagung wei- terführen. Schon hier danken wir dem Verband der Ost- schweizer Kinderärzte, vertreten durch Andreas Würmli, für die Themenvorbereitung im 2018. ■ Teilnehmer: Doris Auf der Maur (Kinderärzte Zentralschweiz) Gian Bischoff (VZK Kinderärzte Zürich) Andreas Geiser (Kinderärzte Zürich) Philipp Jenny (SGP – Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie) Stephan Menzinger (KiAG – Kinderärzte Aargau) Iso Morger (VBHK – Verein Berner Haus- und Kinder- ärzte). Stefan Roth (Kinderärzte Schweiz, VBHK – Verein Berner Haus- und Kinderärzte) Patrick Ruckli (KiAG – Kinderärzte Aargau) Marc Sidler (Gesellschaft für Kinder- und Jugend- medizin Regio Basel) Andreas Würmli (VOK – Verein Ostschweizer Kinderärzte) KIS-Workshop Regionale Vertreter – Praxisassistenz DR. MED. STEFAN ROTH, LIEBEFELD, VORSTAND KINDERÄRZTE SCHWEIZ Korrespondenzadresse: stefan.d.roth@bluewin.ch

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